In der 89. Minute hatte selbst das Pokalgewürge zwischen Darmstadt 98 und Schalke 04 noch seinen Gänsehautmoment: Gerald Asamoah durfte noch mal bei den Profis von S04 ran. Wir waren gerührt.
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Können diese Zähne lügen? Kann dieses Lächeln verletzen? Kann man diesen Mann nicht lieben? Er schaut seinen Darmstädter Gegenspieler Aytac Sulu an, zieht die Schultern hoch und grinst.
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Doch dann betritt er doch noch den Rasen. Das ganze Stadion erhebt sich, applaudiert, eine kollektive Verneigung. Gegner, Mitspieler, Fans, selbst der ARD-Reporter Tom Barrels ahnen, welch Balsam diese Einwechslung für die Schalker Seele ist.
Nur zur Erinnerung: Vor der Saison war der vereinslose Gerald Asamoah als eine Art Stand-By-Profi bzw. -Maskottchen zu Schalke 04 zurückgekehrt. In der U23 sollte er den königsblauen Jungspunden zeigen, wie man Schalke lebt. Und wie man ein Großer wird. Mit Einsatz. Mit Willen. Notfalls mit Ellenbogen. Er ist der Beweis dafür, dass Talent nun mal nicht alles ist. Natürlich wollte man Asamoah auch an den Verein binden, weil man um seine Strahlkraft weiß. In Zeiten von Viagogo, Identitätskrise und Dauerbeschallung
im Boulevard ist einer wie er Gold wert.
Er war vielleicht der letzte echte Ackergaul, den man in der Arena bestaunen durfte. Gerald Asamoah, das war immer: Eckfahne, Arsch raus, Dreck am Stutzen. Mehr Freistoß schinden als One-Touch-Fußball. Egal ob es 4:0 oder 0:7 stand. Auf einen wie ihn warten sie schon lange. Vergeblich. Es kamen die Jurados, die Zé Robertos II, die Baumjohanns.
Sie alle sind weg, doch Gerald Asamoah ist plötzlich wieder da.
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